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Geschichte
In Europa gibt es Bedarf an elektrischen Hochleistungsuniversallokomotiven mit einer Leistung zwischen 5000 und 6500 kW und einer Vmax zwischen 200 und 220 km/h. So erhielt die spanische RENFE 75 Lokomotiven der Baureihe S 252 und die portugiesische CP die annähernd identische LE 5600. Auch die DB und die DSB haben Interesse an Loks dieser Bauart. Alle diese Loks besitzen eine Leistung zwischen 5000 und 6500 kW, eine Vmax zwischen 200 und 220 km/h und die Achsfolge Bo'Bo'. Ein weiteres Merkmal ist die Forderung nach einem universellen Einsatz der Lokomotiven. Da die von Siemens und Krauss-Maffei für Spanien und Portugal gebauten Maschinen diese Forderungen erfüllten, war es sinnvoll auf diesem Konzept aufzubauen und die Versuchslok "EuroSprinter" daraus abzuleiten. In die von der DB als 127 001-6 bezeichnete Lokomotive investierten Siemens und Krauss-Maffei etwa 20 Mio Mark.
Am 15.11.1992 hat die Lok ihr Roll-Out bei Krauss Maffei und verlässt das Werk in Richtung BZA Minden, wo die Lok verschiedene Prüfungen durchlaufen muß. Im Januar 1993 beginnen Versuchsfahrten zwischen Brackwede und Neubeckum auf der Strecke Hannover - Hamm. Ohne Probleme werden 250 km/h gefahren. Weitere Schnellfahrversuche schließen sich auf der NBS Fulda - Würzburg an. Anfang März 1993 wird die Lok auf den Namen "Werner von Siemens" getauft.
Anfang Juli 1993 beginnen die Einsätze vor planmässigen InterCity-Zügen zwischen München und Stuttgart. Am 6.8.1993 erreicht der EuroSprinter während einer Versuchsfahrt auf der NBS Würzburg - Fulda eine Vmax von 310 km/h und damit den Weltrekord für Drehstromlokomotiven. Im September 1993 erfolgt die entgültige Zulassung durch die DB, die Lok wird in München 1 beheimatet. Von hier aus beförderte sie EurCity-Züge nach Stuttgart.
Mitte November 1993 ist die Lok Gast bei der Schwedischen Staatsbahn SJ um dort eine Woche für Schnellfahrversuche herangezogen zu werden. Weitere zwei Wochen sieht man die Lok nun im Planverkehr vor Personen und Güterzügen zwischen Oslo - Bergen, Oslo - Kristiansand und Oslo - Trondheim bei der Norwegischen Staatsbahn NSB. Beide Einsätze können erfolgreich abgeschlossen werden. Anfang Februar befindet sich der EuroSprinter zu Versuchs und Demonstrationsfahrten bei SBB und BLS in der Schweiz. Hier nimmt er es problemlos mit den 27‰ Rampen der Lötschbergbahn auf.
Im August 1994 erhält die Lok ihre ersten Umbauten. So werden leistungsstärkere Stromrichter mit Wasserkühlung, ein weiterentwickeltes Loksteuergerät und eine "intelligente Lüftersteuerung" eingebaut. Wurde sie zunächst wweiterhin von der DB von München 1 aus eingesetzt, steht die 127 001-6 steht heute als Dispolok im Lokpool von Siemens und ist als Mietlok weiterhin im Einsatz.
Technische Daten 127 001-6 | |
Indienststellung Gesamtserie Hersteller Gesamtachstand Raddurchmesser Dienstgewicht Fahrmotoren Dauerleistung Höchstgeschwindigkeit Anfahrzugkraft |
1992 1 Lok Krauss-Maffei Siemens 19580 mm 1250 mm 86 t 4 5600 kW 230 km/h 300 kN |