Baureihe 119, 119<sup><font size="2">1</font></sup> (E 19, E 19<sup><font size="2">1</font></sup>)

Baureihe 119, 1191 (E 19, E 191)



home zurück zur Startseite

Zurück zur Lokübersicht

Geschichte

Die E 19 verdankt ihre Entstehung dem, unter den damaligen großen politischen Einflüssen, vorangetriebenen Ausbau der Magistrale Berlin - München - Rom. Für den erwarteten FD-Zugverkehr sollte ein Loktyp in der Lage sein, 700t FD-Züge mit bis zu 180 km/h zu befördern. Die DRG forderte die Auslegung des Fahrwerks für 225 km/h. Die diesen Erfordernissen entsprechende schwerere elektrische Ausrüstung konnte durch konsequenten Leichtbau im Rahmenbau und der vielfältigen Verwendung von Aluminium aufgewogen werden. Am Ende war die E 19 rund 1t leichter, als die E 18.

Äußerlich unterschieden sich die E 19 durch höhere Dachaufbauten und eine größere Anzahl der Lüfteröffnungen von den E 18. Die E 191 hatte ein außenliegendes Bremsgestänge einen nochmals höheren Dachaufbau und eine andere Lüfteranordnung.

Während der Antrieb der AEG Loks, in einer Verstäkten Ausführung, mit neuen stärkeren Fahrmotoren, dem der E 18 entsprach, besaßen die Henschel-SSW Loks Doppelmotoren auf jeder Antriebsachse. Auch der übrige elektrische Teil wich erheblich von den AEG-Maschinen ab. Sie waren bis zum Erscheinen der E 03 die stärksten Einrahmenloks der Welt. Gemeinsam war beiden Baumustern eine Hochleistungsbremse.

Die Ablieferung der Lokomotiven stand für die Loks, kurz vor dem Beginn des 2. Weltkrieges, unter keinem guten Stern. Die wenigen Leistungsmeßfahrten, die noch durchgeführt werden konnten, erbrachten mehr als zufriedenstellende Werte, die das geforderte Programm in den meisten Punkten noch übertrafen.

Infolge eines Radreifenbruchs stand die E 19 01 noch vor ihrer bahnamtlichen Abnahme längere Zeit abgestellt. Sie erhielt nach ihrer Reparatur am 29.5.1940 lediglich eine vorläufige Abnahme für 120 km/h und kam damit in Dienste der E 18.
Am 13.5.1939 zog die noch nicht abgenommene E 19 02 den Eröffnungszug für den elektrischen Betrieb Nürnberg - Saalfeld. Sie wurde am 30.3.1940 uneingeschränkt für 180 km/h zugelassen.
E 19 11 wurde am 15.5.1940 ebenfalls uneingeschränkt für 180 km/h zugelassen, während E 19 12 am 15.10.1940 das Schicksal der E 19 01 teilte, also auch nur eine vorläufige Zulassung bis 120 km/h bekam.

Alle vier Loks wurden im BW Nürnberg Hbf. beheimatet, das bis 1968 ständige Einsatzstelle werden sollte. Sie bespannten von dort, in Diensten der E 18, Züge auf Strecken durch den Thüringer Wald zwischen München und Saalfeld, später bis Weißenfels und schließlich bis Leipzig. Jedoch fielen die Lokomotiven kriegsbedingt oft längere Zeit aus. Den Krieg überdauerten die vier Lokomotiven, bis auf die mit Bombenschäden abgestellte E 19 11, unbeschädigt. Jedoch war durch die neue innerdeutsche Grenze ein großer Teil des Einsatzgebietes weggefallen. Alle vier Loks bekamen nach dem Krieg nur eine Zulassung bis 140 km/h. Damit hatten die E 19 01 und E 19 12 nie eine Zulassung für 180 km/h. Sie waren nun vor Eilzügen nach München anzutreffen und bespannten teilweise die wenigen "Interzonenzüge" die es bereits gab.

1952 kam die, im AW München-Freimann instandgesetzte, E 19 11 wieder in Dienst. Durch die, 1954 bis Würzburg und 1957 bis Frankfurt, neu elektrifizierten Strecken vergrößerte sich wieder das Einsatzgebiet der Lokomotiven.

Die jetzt als 119 bezeichneten Maschinen wurden zum Sommerfahrplan 1968 zum BW Hagen-Eckesey umbeheimatet und kamen von nun an zwischen Aachen und Münster und bis Frankfurt/Main über die Ruhr-Sieg Strecke zum Einsatz. Doch bereits zwei Jahre später waren die "Nürnberger Edelhirsche" wieder südlich des Mains beheimatet. Das vielfach vorhandene Unverständnis bezüglich der Umbeheimatung der Lokomotiven bestätigte sich. Wie befürchtet kam das an die Neubauloks gewöhnte Personal mit den wartungsintensiveren Maschinen nicht zurecht. So bespannten sie nun bis zu ihrer Ausmusterung, wieder von Nürnberg aus, Züge nach München, sowie über die Frankenwaldbahn nach Coburg und Probstzella. 1974 erhielt 119 001 als einzige Lok ihrer Baureihe DB-Einheitslampen ("Froschaugen").

119 011 wurde 1975 nach einem Trafoschaden abgestellt und anschließend ausgemustert. Sie wurde im April 1977 verschrottet.

119 012 folgte ihr am 28.4.1977 wurde aber Museumslok der DB. Dabei wurde sie äußerlich aufgearbeitet und wieder mit ihren Frontschürzen versehen. Jedoch wurde die Lok im DRG Farbschema, Dunkelblau lackiert. Eine Farbgebung die diese Lok im Betriebsdienst nie hatte. 1984 wurde sie im Rahmen der Vorbereitungen auf das 150jährige Eisenbahnjubiläum nochmals aufgearbeitet und präsentiert sich seitdem im Ablieferungszustand DRG Epoche II. Sie steht heute neben der Schnellfahrdampflok 05 001 im DB Museum.

119 001 wurde am 5.9.1977 nach einem Kabelbrand abgestellt und mit Verfügung vom 24.11.1977 ausgemustert. Die AEG kaufte die Lok zurück und ließ sie ebenfalls wieder in den Ablieferungszustand zurückversetzen. 1979 war sie im AW München Freimann, anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Elektrolokomotive, ausgestellt. Anschließend kam sie als Leihgabe zur DGEG nach Neustadt/W. Seit November 1988 steht sie im Museum für Verkehr und Technik, Berlin.

119 002 wurde, als letzte Lok der Baureihe, am 24.11.1977 abgestellt und am 26.1.1978 ausgemustert. Jahrelang abgestellt, wurde sie 1987 leider ebenfalls verschrottet.


home zurück zur Startseite

Zurück zur Lokübersicht

Geschichte



Varianten der Baureihe 119, 1191

E 19 DRG (Ablieferungzustand)

E 191 DRG (Ablieferungszustand)

E 19 12 DB (1. Museumslackierung)

119 001-6 (ab 1968) 119 002-4 (ab 02.1975)

119 001-6 (ab 1974)

119 002-4 (ab 1968)

119 011-5

119 012-3




Technische Daten 119
Indienststellung
Gesamtserie
Hersteller
Länge über Puffer
Achsfolge
Gesamtachstand
Raddurchmesser
Dienstgewicht
Fahrmotoren
Dauerleistung
Höchstgeschwindigkeit 
Anfahrzugkraft
1940
2 Loks
AEG
16920 mm
1'Do1'
12800 mm
1600/1100 mm
113 t
4
3040 kW
180 km/h(1
220 kN
Technische Daten 1191
Indienststellung
Gesamtserie
Hersteller
Länge über Puffer
Achsfolge
Gesamtachstand
Raddurchmesser
Dienstgewicht
Fahrmotoren
Dauerleistung
Höchstgeschwindigkeit 
Anfahrzugkraft
1940
2 Loks
Henschel/SSW
16920 mm
1'Do1'
12800 mm
1600/1100 mm
110,7 t
4
3040 kW
180 km/h(2
208 kN
(1 E 19 01 DRG 120 km/h. Bei der DB wurden beide Lokomotiven nur für 140 km/h zugelassen.
(2 E 19 12 DRG 120 km/h. Bei der DB wurden beide Lokomotiven nur für 140 km/h zugelassen.


Zurück zur Lokübersicht

home zurück zur Startseite